Dr. Sebastian M. Spitra erhält für sein Buch zum Völkerrecht den Preis des 43. Rechtshistorikertags
Am 10. August wurde in Zürich der Preis des 43. Rechtshistorikertags an Dr. Sebastian M. Spitra für sein Buch „Die Verwaltung von Kultur im Völkerrecht. Eine postkoloniale Geschichte“ verliehen. Die Preisübergabe fand im Rahmen des Conference Dinner auf dem Zürichsee statt. Die Laudatio wurde vom Innsbrucker Kollegen Univ.-Prof. DDr. Martin P. Schennach gehalten. Der Preis des Rechtshistorikertags wird seit 2008 alle zwei Jahre am Rechtshistorikertag für hervorragende rechtshistorische Arbeiten verliehen.
Das ausgezeichnete Buch von Dr. Sebastian M. Spitra schreibt die Entstehungsgeschichte des Kulturgüterschutzes im Völkerrecht aus einer postkolonialen Perspektive neu. Im Gegensatz zur bisherigen Historiographie von „Kultur“ im Völkerrecht argumentiert die vorliegende Studie, dass der eurozentrische „Kulturstandard“ des 19. und 20. Jahrhundert maßgeblich in Wechselwirkung mit der Entwicklung des Kulturgüterschutzes stand. Verschiedene Akteure nutzten das Recht auf unterschiedliche Weise, um an dem „Zivilisationsdiskurs“ teilzuhaben. Das Ziel des Buchs ist es, ein neues Narrativ in die Geschichte des Kulturgüterschutzes einzuführen. Das dominante Fortschrittsnarrativ soll durch eine kritische Genealogie des Völkerrechts ersetzt werden, welche die hegemonialen Strukturen der Vergangenheit und Gegenwart aufdeckt. Es handelt sich um Band 39 der „Studien zur Geschichte des Völkerrechts“.
Sebastian M. Spitra ist Post-Doc Researcher am Institut für Rechts- und Verfassungsgeschichte der Universität Wien und Mitglied der Jungen Akademie der Akademie der Wissenschaften und Literatur | Mainz.