Kontroverser Kabinettsbeschluss zur Legalisierung von Cannabis in Deutschland
Der jüngste Kabinettsbeschluss zur teilweisen Legalisierung von Cannabis in Deutschland hat eine hitzige Debatte ausgelöst. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verteidigte vehement den Gesetzentwurf, der den straffreien Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis für Erwachsene vorsieht. Darüber hinaus erlaubt er den Erwerb von bis zu 50 Gramm pro Monat in Cannabis-Clubs sowie den Anbau von bis zu drei Cannabispflanzen zu Hause.
Laut Lauterbach markiert der Gesetzentwurf einen Wendepunkt in der Cannabisdrogenpolitik und zielt auf die Bekämpfung des Schwarzmarktes und der Drogenkriminalität. Ein Schwerpunkt liege auf dem Jugendschutz, begleitet von einer Aufklärungskampagne über die Gefahren von Cannabis.
Der Vorstoß stößt jedoch vor allem in der Union auf Widerstand. Alexander Dobrindt, Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Bundestag, warf der Regierung vor, Warnungen von Experten zu ignorieren. Lauterbach verteidigte trotz der Kritik das Vorhaben und betonte, dass an einem Grenzwert für Cannabiskonsum im Straßenverkehr analog zur Promillegrenze gearbeitet werde.
Nomos trägt mit zwei einschlägigen Büchern zur Vertiefung der Debatte bei:
„Die Sanktionierung des Umgangs mit Alkohol und Cannabis“ von Maubach
Die Arbeit vergleicht den Umgang mit Alkohol und Cannabis aus kriminologischer und normativer Sicht. Sie analysiert den Konsum beider Substanzen sowie deren rechtliche Behandlung und bietet Raum für juristische Überlegungen.
„Das Ende der Cannabis-Prohibition?“ von Pöplau
Die Studie untersucht die Folgen der Legalisierung von Cannabis in den USA und Kanada und skizziert Umsetzungsvorschläge für Deutschland. Sie betont die möglichen kriminalpolitischen Fortschritte durch ein Ende der Cannabisprohibition.
Die Publikationen aus dem Nomos Verlag bieten wertvolle wissenschaftliche Erkenntnisse und tragen zu einer fundierten Debatte über die umstrittene Legalisierung von Cannabis bei.